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Der Direktor eines Großunternehmens erhielt eines Tages eine Gratis-Eintrittskarte für das Konzert von Schuberts "Unvollendeter Sinfonie". Er konnte das Konzert selber nicht besuchen und schenkte deshalb die Karte einem befreundeten Unternehmensberater. Nach zwei Tagen erhielt der Unternehmer von dem Berater ein Memo mit folgendem Kommentar:
- Während längerer Zeit waren vier Flötisten nicht beschäftigt. Die Zahl der Bläser sollte deshalb reduziert und die Arbeit auf die übrigen Musiker verteilt werden, um eine gerechtere Auslastung zu gewährleisten.
- Alle zwölf Geiger spielten identische Noten. Dies stellt eine Doppelspurigkeit dar. Die Zahl der Geigenspieler sollte deshalb ebenfalls drastisch gekürzt und für intensivere Passagen könnte ein elektronischer Verstärker eingesetzt werden.
- Es wurde zu viel Mühe zum Spielen von Halbtonschritten verwendet. Empfehlung: nur noch Ganztonschritte spielen! Dadurch könnten billige Angelernte und Lehrlinge eingesetzt werden.
- Es hat keinen Sinn, mit Hörnern die gleiche Passage zu wiederholen, die bereits mit Trompeten gespielt worden ist.
Allgemeine Empfehlung: Wenn alle überflüssigen Passagen eliminiert würden, könnte das Konzert von 2 Stunden auf 20 Minuten gekürzt werden. Hätte Franz Schubert sich an diese Empfehlung gehalten, wäre seine Sinfonie wahrscheinlich fertig geworden...
Nach Martin Hilb (Institut für Führung und Personalmanagement, Uni St. Gallen), Integriertes Personalmanagement, Luchterhand Verlag).
-- Main.DietrichKracht - 29 Dec 2003